FF Dietrichschlag
Der Kaiserstein
Der Kaiserstein ist heimgekehrt. Birngruber Franz berichtet.
Birngruber Franz sen. berichtet:
Von der Pfarrersköchin, der Kapl Franzi, wurde mir schon in früher Jugend erzählt, dass beim Kaplhaus in Dietrichschlag ein so genannter Kaiserstein stand. Übrigens hat die Kapl Franzi kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, einen Kinderhort im Hause des Birngruber Dietrich eingerichtet. Im „Stübl“ des Hauses, das die Hausnummer 14 hatte, war es für uns Kinder bei diesen Zusammenkünften immer sehr lustig. Kurze Zeit darauf war die Franzi in den Pfarrhof als Köchin gekommen wo sie bis zu ihrem verdienten Ruhestand zur vollsten Zufriedenheit der Pfarrhofbewohner arbeitete.
Der Kaiserstein wurde von der ehemaligen Dietrichschläger Gemeinde zu Ehren des Regierungsjubiläums seiner Majestät des Kaisers Franz Josef in Dietrichschlag am „Kaplgrund“ neben dem bestehenden „Kaplkreuzstöckl“, als sichtbares Zeichen aufgestellt. Zu dieser Zeit wurden mehrere Ehrungen für „Seine Majestät“ errichtet.
So auch z.B. die Sternsteinwarte die auch „Jubiläumswarte“ genannt wird, wurde zu einem früheren Anlass gebaut.
Nach geraumer Zeit wurde der Kaiserstein von Dietrichschlag von seiner Stelle abgebaut und als Grabstein am Familiengrab der Familie Stumptner, vulgo Kapl verwendet. Nach dem Tode des Besitzers des Kaplgutes errichtete man eine neue Grabstätte und so hatte dieser Kaiserstein ausgedient.
Man sollte diesen Stein nicht vergessen, sagte die Kapl Franzi zu Herrn Konsulent Lehner und ersuchte ihn sich darum zu kümmern. Dies hatte Lehner Werner auch gemacht und stellte diesen Stein in seinem Garten auf.
Im Zuge eines Gesprächs, zwischen Hr. Lehner und mir wurde immer darauf gedrungen, dass dieser Stein wieder in seine alte Heimat zurück kommt. Nach einigen Aussprachen zwecks Standortsuche hat es immer geheißen: “Ihr in Dietrichschlag habt ja keinen Platz für diesen Stein“. Dieser soll auf einen öffentlichen Grund stehen war immer die Forderung und ich sagte wenn wir den öffentlichen Platz nicht haben, so stellen wir den Stein am Privatgrund unter einer Linde auf.
Es wurden schon Gespräche laut von einem Anbau am Zeughaus und ich dachte mir:“ Da wird wohl ein Platz sein.“ Wieder folgten Gespräche in dieser Richtung. Nach einem Vortrag im Pfarrzentrum gehalten von Hr. Lehner kam der richtige Augenblick. Die drei Konsulenten Hr. Dumfart Manfred, Hr. Lehner Werner und Hr. Baumgartner Ludwig saßen nachher gemütlich beisammen. Ich nahm diese Gelegenheit wahr und suchte ein Gespräch wegen der Aufstellung des Steines. Dabei machte den Vorschlag den Stein irgendwo beim neuen Zeughaus aufzustellen. Es wurde mir so in etwa zugesagt. Man sieht wenn mehrere Konsulenten beisammen sind, lässt sich schon einiges machen.
Siehe da, bei der darauf folgenden Jahreshauptversammlung der FF Dietrichschlag 2006, verkündete Pflichtbereichskommandant Hr. Hettrich Ernst feierlich, dass er für uns eine freudige Mitteilung habe. Hr. Lehner sagte ihm, er schenke uns einen Kaiserstein der zum neu errichteten FF Dorfzentrum recht gut passe, nur einen richtigen Standort müsste er haben.
Ich war darüber sehr erstaunt und freute mich über das Ergebnis der langen Verhandlungen.
Ich nahm Verbindung mit Hr. Lehner zwecks der Ausbesserungsarbeiten an diesem Gedenkstein auf. Herr Konsulent und ich transportierten den Stein mit dem Feuerwehrauto und Anhänger zum Steinmetz Grünzweil nach Helfenberg, wo die Renovierung fachgemäß durchgeführt wurde. Im November 2006 wurde der renovierte Stein mit Mithilfe von Birngruber Dietrich wieder abgeholt und in unserer Garage gelagert, von wo er am 16.Mai 2007 zum sehr schön vorbereiteten ehrwürdigen Platz beim neuen Dorfzentrum auf einem Granitsockel unter Mithilfe von Winkler Johann, Nimmervoll Stefan mit dem Hoftrak, Gabriel Herman und mir aufgestellt wurde. Es wird noch eine Bank mit eisernen Seitenteilen und vielleicht ein gusseiserene Laterne aufgestellt. Als Baumschmuck eine ausgewachsene Esche und ein neu gepflanzter Kastanienbaum, von wo später bestimmt ein erholsamer Schatten zum Nachdenken über die Vergangenheit geworfen werden wird.
Der Parkplatz und die Stelle wo der Stein steht ist von einigen FF Kameraden sehr schön gestaltet worden. Die Renovierung des Steines, das neu gemalte Kaiserbild, der schmiedeeiserne Reichsapfel, und die Bank, sowie eine Laterne wurde privat finanziert, damit der Feuerwehr Dietrichschlag keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Das sind wir unseren Vorfahren schuldig.
Die Laterne wurde vom Herrn Bürgermeister zur Verfügung gestellt.
Das Kaiserbild wurde laut Herrn Konsulent Lehner von Hw. Pfarrer Pater Michael Wolfmeier, bezahlt.
Für die Fahrt zum Maler sowie zum Schmied und für das Jahrestaferl bedanke ich mich bei Hr. Lehner, der auch die Gegenstände am Kaiserstein anbrachte.
Der Reichsapfel, die Steinmetzarbeiten, die Bank wurde von und Birngruber Dietrich und mir finanziert.
Ein Dank gilt auch dem Steinmetz Grünzweil, der uns den Granitsockel kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Für die Finanzierung und für die Aufstellung eines so ehrwürdigen Gedenksteines an einem gut gelungenen Platz bedanke ich mich herzlich euer Birngruber Franz sen.
Übrigens stieß ich bei meinen Recherchen noch auf folgendes Detail: nämlich dass Dr. Otto von Habsburg, ein Sohn des Kaisers Karl I, am 7. April 1935 zum Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Dietrichschlag ernannt wurde.
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