FF Dietrichschlag
Chronik
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1908
1908 bis 1920: Gründung und die Zeit des 1. Weltkrieges
Am 12. Mai 1908 beschließen die Bürger des Dorfes Dietrichschlag eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Im Gasthaus Johann Katzmaier wird Herr Florian Mülleder als erster Hauptmann gewählt. Am 14. Juni gibt es die erste Übung. Es muss vorerst das Marschieren geübt werden, denn am 28. Juni gibt es den ersten öffentlichen Auftritt: die Kaiser-Jubiläums-Feier.
Anfang September wird die erste Spritze angeschafft und gleich darauf wird mit dem Bau des Feuerwehrdepots begonnen. 1909 wird die Feuerwehr zu ihrem ersten Löscheinsatz gerufen. Das Anwesen Hofer auf der Glashütten brennt durch einen Blitzschlag ab. Auch in den folgenden Jahren rückt die Feuerwehr zu Löscheinsätzen aus.
Die Mitgliederzahl wächst rasch an und 1911 schließen sich die ersten Männer aus Elmegg und Langbruck an. 1914 war für unsere Wehr ein sehr turbulentes Jahr. Zwischen 29. April und 30. Juni brennen in Habruck, Langzwettl und Unterstiftung gleich vier Häuser nieder.
Auch der erste Weltkrieg wirft seine Schatten auf die Feuerwehr Dietrichschlag. Es wird eine Rettungspatrouille eingerichtet. Leider fallen im gleichen Jahr noch zwei Kameraden an der Ostfront.
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1920
1921 bis 1940: Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Dietrichschlag
Nach dem Krieg folgen ein paar ruhigere Jahre und die Feuerwehr hat sich im Leben der Gemeinde und Pfarre fest etabliert. Es werden regelmäßig Versammlungen und Übungen abgehalten, und man rückt alljährlich zur Florianifeier und zur Fronleichnamsprozession aus.
Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Dezember 1928 wird das erste Mal über den Ankauf einer Motorspritze heftig debattiert, und es kommt zum Beschluss, dass die Motorspritze noch nicht gekauft wird, dafür aber eine neue Handfeuerspritze.
Aber das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen uns so wird am 1. Februar 1931 beschlossen eine Motorspritze anzukaufen, welche am 1. Mai von der Firma Rosenbauer vorgeführt wird. Noch am selben Abend wird der Handel fixiert, die Motorspritze um 4251 Schilling gekauft und anlässlich des 25-jährigen Gründungsfestes geweiht.
Von 13. bis 18. März 1933 wird der Schlauchturm am Zeughaus erhöht.
Ab 1938 überschatten wieder politische Ereignisse das Feuerwehrleben. Eine Verordnung der nationalsozialistischen Regierung verfügt über die Auflösung aller kleineren Feuerwehren. So ist auch unsere Wehr davon betroffen und wird mit Verordnung vom 24. August 1939 aufgelöst und als Löschzug der Feuer-Lösch-Polizei Leonfelden zugeteilt.
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1940
1941 bis 1960: Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Dietrichschlag
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges müssen viele Kameraden an die Front einrücken, von welcher zehn nicht mehr zurückkehren. Sieben Jahre lang gibt es keine Feuerwehr Dietrichschlag. Trotzdem versammeln sich bereits am 2. Februar 1946 einige Mitglieder des Löschzuges Dietrichschlag und beschließen die Wiederinstallierung der Feuerwehr. Karl Radler wird zum Kommandant und Josef Birngruber zu seinem Stellvertreter gewählt.
Am 23. April 1951 kam es wahrscheinlich zum größten Einsatz in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Dietrichschlag, der Marktbrand in Schenkenfelden, bei welchem neben der Kirche und der Schule weitere 14 Häuser niederbrannten und zwei Todesopfer zu beklagen waren.
Welch großartigen Einsatz die Feuerwehr Dietrichschlag bei diesem Großbrand geleistet hat, geht aus einem Dankesschreiben des Bürgermeisters Asanger von Schenkenfelden hervor.
Wie gefährlich solche Einsätze sind, zeigt auch die Tatsache, dass Kamerad Richard Steffl bei diesem Einsatz schwer verletzt wurde.
Natürlich gehen solche Einsätze und vor allem die Zeit an den Geräten nicht spurlos vorüber. Der Gerätewagen ist wurmstichig und es wird im Winter 1954/55 ein neuer Wagen in Eigenregie gebaut, aber am meisten hapert es bei der schon fast 30 Jahre alten Motorspritze.
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1960
1961 bis 1980: Neue gebrauchte Motorspritze
Die Bitten an die Gemeinde Leonfelden waren stets vergeblich. Für eine neue Motorspritze war kein Geld vorhanden, so kam es wie es kommen musste. Beim Brand des Sägewerkes Ollmann (Schauberger in Langzwettl) trifft die FF Dietrichschlag zwar als erste Feuerwehr an der Brandstelle ein, kann aber die Motorspritze nicht mehr in Gang setzen. Jetzt erst wird eine neue Spritze bewilligt, welche allerdings von der FF Leonfelden übernommen wird. Diese überstellten ihre alte Spritze eine Woche später am 10. Oktober 1962 der FF Dietrichschlag.
Am 18. August 1964 werden beim Brand des landwirtschaftlichen Anwesens Josef Reisner in Langbruck von der Feuerwehr zwei Frauen unter eigener Lebensgefahr vor dem Flammentod gerettet. Dies zeigt, dass die Anforderungen an die Feuerwehrkammeraden ständig steigen, zu welchem Zweck Weiterbildungslehrgänge in der Feuerwehrschule besucht werden und seit 1958 stets an Leistungsbewerben teilgenommen wird.
Ein Schwerpunkt der siebziger Jahre war die Errichtung von unterirdischen Löschwasserbehältern und die Abhaltung von Großübungen, um die Koordination der einzelnen Feuerwehren zu verbessern.
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1980
1981 bis 1990: Bau eines neuen Feuerwehrhauses
Anfang der achtziger Jahre, in denen sich Fusionierungsgerüchte mit anderen Feuerwehren breit machten, war es sicher sehr schwierig von der Gemeinde Geldmittel für die Erhaltung der Geräte locker zu machen. Doch unter Bürgermeister Franz Huemer, welcher immer sehr bemüht war, den Feuerwehren eine den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Ausrüstung zu ermöglichen, wurde im Jänner 1982 eine neue Alarmsirene mit Funksteuerung angeschafft.
Das nunmehr 75-jährige Zeughaus entsprach auch längst nicht mehr den ständig steigenden Anforderungen an Mensch und Material. Und so wurden im März 1984 erstmals Gespräche über ein Grundstück für ein neues Feuerwehrhaus geführt, welche bis Mitte 1985, nach anfänglichen Schwierigkeiten, abgeschlossen werden konnten.
Am 21. September 1985 wurde mit dem Bau begonnen, nach zwei Wochen wurde Dachgleiche gefeiert und nach drei Wochen war das Haus eingedeckt und winterfest. Im Frühjahr '86 wurde der Innenausbau fertiggestellt und am 3. Oktober 1986 konnte nach nur einjähriger Bauzeit das neue Haus bezogen werden. Am 10. Juli 1988 wurde das neue Feuerwehrhaus - es wurde in 2800 freiwilligen geleisteten Stunden errichtet - im Rahmen unseres ersten Zeltfestes von GR. Pater Michael Wolfmaier gesegnet.
Das wahrscheinlich größte Projekt in der 90-jährigen Geschichte war gerade abgeschlossen, so wartete schon das Nächste. Der alte, aus dem Jahre 1954 stammende Anhänger, entsprach schon lange nicht mehr den technischen Anforderungen und so wurde am 13. Juli 1989 beschlossen, das langersehnte Kleinlöschfahrzeug anzuschaffen.
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1990
1991 bis 2000: Erfolgreiche Jahre
Kaum hatten wir das neue Kleinlöschfahrzeug erhalten, stellte sich die nächste Frage: Was passiert, wenn die alte Motorspritze, welche wir 1962 schon gebraucht erhalten haben, einmal nicht will? An das trauten wir uns gar nicht zu denken und so wurde noch im selben Jahr, am 1. Oktober 1990 eine BMW Fox TS 12 angeschafft.
Damit die Finanzierung weiterer Ausrüstungsgegenstände auch in Zukunft gesichert ist, wurden die Feste zu einem fixen Bestandteil. Denn trotz guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde wird immer noch ein beträchtlicher Anteil von der Feuerwehr selbst finanziert.
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2006
2006: Bau eines neuen Feuerwehrhauses
Am 6. März 2006 erfolgte der Spatenstich für das Projekt "Neues Feuerwehrhaus und Dorfzentrum". Mit vereinten Kräften konnte nach rund vier Wochen Bauzeit am 16. April 2006 bereits die Dachgleiche gefeiert werden.
Doch Zeit zum Ausruhen gab es keine. Im Mai wurde bereits das Haus eingedeckt und Heizungs-, Wasser- und Elektroinstallationen durchgeführt. Den ganzen Sommer und Herbst lang wurden kräftig Wände verputzt, Fliesen gelegt und an anderen Stellen der Innenausbau vorangetrieben.
Im Frühjahr 2007 wurde die Küche im Aufenthaltsraum installiert sowie der Vorplatz mit Stöcklpflaster und Aspahlt gestaltet sowie der Kaiserstein aufgestellt.Nach gut einem Jahr Bauzeit und 6300 geleisteten Stunden konnte das Projekt "Neues Feuerwehrhaus und Dorfzentrum" schließlich fertiggestellt und im Zuge des Herbstfestes 2007 feierlich eröffnet werden.
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2014
2014: Kauf eines neuen MTFs
Das im Jahre 2005 angekaufte Rettungsauto und von uns in Eigenregie, in unzähligen freiwillig geleisteten Stunden, umgebaute MTF zeigte nach 10 Jahren Einsatz gewisse Altersschwächen.
Daher kauften wir im Jahr 2014 ein neues MTF, einen VW Bus T5 mit langem Radstand. Dieses wurde am 7. September 2014 von Pfarrer Pater Michael Wolfmair bei einem feierlichen Festakt des Herbstfests gesegnet und in Dienst gestellt. -
2020
2020: Kauf eines TLFs
Es war an der Zeit unser Kleinlöschfahrzeug, welches im Jahre 1989 angeschafft wurde, zu ersetzen. Da sich die Anforderungen in unserem Löschbereich mit der Zeit geändert hatten, wurde beschlossen, das KLF durch ein Tanklöschfahrzeug zu ersetzen.
Nach dreijähriger Planungs und Verhandlungsphase konnte von der Fa. Rosenbauer ein TLF-A 2000 bestellt werden.
Das neue Fahrzeug wurde am 11. März von vielen DorfbewohnerInnen und Ehrengästen in Empfang genommen, gerade noch rechtzeitig, bevor die COVID-19 Pandemie größere Versammlungen unmöglich gemacht hat.